D e e s k a l a t i o n




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Vorwort:



Wie fast alle Medien berichten, hat es in der Vergangenheit immer wieder Übergriffe auf Personen gegeben. Verschiedene Statistiken besagen sogar, dass sich diese Übergriffe in Zukunft von der Quantität und Qualität verstärken werden. Hiervor sollten Sie auf keinen Fall die Augen verschließen und Gegenmaßnahmen ergreifen. Aus diesem Grund halte ich es für sinnvoll und ratsam, sich auf solche Situationen adäquat vorzubereiten. Es ist anscheinend so, dass sich ein bestimmtes Klientel der Bevölkerung nicht mehr nur mit guten Worten beeindrucken lässt. Im Jugendbereich gehen Respekt und Anerkennung von Autoritäten verloren. Oftmals eskalieren Situationen von einer auf die andere Sekunde und es kommt zu körperlichen Übergriffen. Aber es sind nicht nur die körperlichen Übergriffe, sondern auch noch der zusätzliche Einsatz von gefährlichen Gegenständen, wie z.B Messer, Schlagringe, Spritzen, teilweise sogar Schusswaffen usw. Durch meine langjährige Erfahrungen als Taekwondo-, Hapkido-, und Selbstverteidigungstrainer, habe ich verschiedene Techniken sowie Schrittbewegungen zusammengestellt, die es ermöglichen in einem kurzen Zeitraum die dementsprechende Personen so zu schulen, dass hier schon nach einigen Trainingseinheiten ein gewisses Sicherheitsgefühl erworben wird. Für die ausgesuchten Techniken muss Mann/Frau kein Spitzensportler sein, sondern die Teilnehmer sollten für neue Wege offen sein.

Achtung: Jedoch sollte man auch so fair sein, ganz klar und deutlich Stellung zu beziehen und den Lehrgangsteilnehmern keine falsche Sicherheit verkaufen. Ein Seminar ist nur ein kleiner Tropfen von Möglichkeiten der Verteidigung und kein Automatismus von Techniken die in Stresssituationen automatisch ablaufen.

Aber ein kleiner Tropfen kann mit mehreren Tropfen zu einem Bach, oder gar zu größerem werden.

Was bedeutet Deeskalation?


Deeskalation, das Wort das heute in den Medien bei Konflikten in aller Munde ist. Im Großen und Ganzen wird versucht, z.B. im privaten Bereich, eine körperliche Auseinandersetzung, die sonst mit den Fäusten ausgetragen würde, zu verhindern oder bei einem Konflikt zwischen mehreren Nationen dies ohne Waffengewalt in den Griff zu bekommen. Dazu müssen aber Menschen miteinander reden und für diese Kommunikation auch empfänglich sein. Jedoch ist es in unserer heutigen Zeit nicht immer möglich, Personen mit Worten so zu überzeugen, keine körperliche Gewalt anzuwenden. Oft entsteht ganz schnell eine Eskalation, da sich die Situation oft schnell aufschaukelt und es zu einer handfesten körperlichen Auseinandersetzung kommt.

Deeskalationstraining:
Es gibt heute eine Vielzahl an Institutionen, die ein Deeskalationstraining anbieten. Also quasi ein Training, in dem Frau/Mann sein aggressives gegenüber davon überzeugen kann keine körperliche Gewalt einzusetzen. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn dies immer so funktionieren würde, dann wäre unsere Welt ja gewaltfrei und friedlich. Aber wie schon gesagt, nicht jeder ist empfänglich für vernünftige gewaltfreie Lösungswege. Aber ist das damit eigentlich gemeint, oder geht man nicht eher bei einem Deeskalationstraining davon aus, in der Hauptsache praktische Übungen vermittelt zu bekommen, die Frau/Mann in die Lage versetzen sich in einer körperlichen Auseinandersetzung gegen einen Aggressor/in zu behaupten? Ich persönlich wünsche jedem Menschen gewaltfrei durch das Leben zu kommen.Jedoch zeigen die Berichterstatter unserer Medien eine andere Welt und zwar die mit Konflikten, Kriegen und Gewalt.

Was sollte ein Deeskalationstraining beinhalten?


Auf jeden Fall rechtliche Grundlagen. Hier soll dem Teilnehmer einer Deeskalationsschulung Rechtssicherheit vermittelt werden. Meine Erfahrung zeigt, dass der Normalbürger (was man darunter auch zu verstehen vermag) sich oft die Frage stellt, darf ich dieses oder jenes überhaupt? Hier sind sicherlich die gesetzlichen Grundlagen der Paragraphen §227 BGB und §32 StGB (Notwehr) zu nennen, wenn es sich um eine körperliche Auseinandersetzung handelt. Es gibt in diesem Zusammenhang sicherlich noch mehr Klärungsbedarf, aber dies würde jetzt erst einmal den Rahmen sprengen.

Wahrnehmung:


Eine Deeskalationssituation geht natürlich auch immer mit der eigenen Wahrnehmung umher. Ist meine Wahrnehmung in ganz bestimmten Situationen überhaupt noch objektiv? Oder ist meine Wahrnehmung schon getrübt und ich kann die Situation nicht mehr objektiv einschätzen.


Stress:


Eine Deeskalation/Eskalation überfordert die meisten Menschen. Daher ist es nur natürlich, dass Frau/Mann in der Situation hochgradig gestresst ist und in diesem Zusammenhang auch noch über eine getrübte Wahrnehmung verfügen. Daher ist es sicherlich auch von Vorteil etwas über Stressoren und Stressreaktionen zu erfahren.

Ziel der Ausbildung:

Das Ziel der Ausbildung ist es, das eigene Verhalten zu überdenken und zu stärken. Dadurch bedingt soll das Eingreifen gegen Eigen- und Fremdgefährdung sicherer und konsequenter in der Durchführung werden. Die Ausbildung soll ein höheres Sicherheitsgefühl sowie auch ein höheres Selbstvertrauen für das eigene Tun erreichen. Es sollen Techniken erlernt werden, mit denen Konflikte gesetzeskonform zu lösen sind. Diese Konflikte sollen jedoch in erster Linie verbal gelöst werden. Sollte es jedoch trotz aller Bemühungen zu einem körperlichen Übergriff kommen, so sollte Mann/Frau in der Lage sein, unter Anwendung eigener ökonomischer Bewegungen, den Angreifer so in seiner Handlungsfähigkeit zu beeinflussen, dass die Selbstverteidigung eine Handlungsunfähigkeit beim Aggressor hervorruft, so


- dass Zeit und Distanz gewonnen wird, um die Situation erneut verbal aufzugreifen, um diese zu klären,

- oder gar Zeit und Distanz gewonnen wird bis Unterstützung durch andere Personen erfolgt,

- oder gar eventuell die Flucht ergriffen werden kann

Jedoch soll bei der Ausübung der Selbstverteidigung auch immer der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel Berücksichtigung finden, so wie es der Gesetzgeber in seinen Vorschriften festgelegt hat.


Was lernen Sie in (m)einem Selbstverteidigungstraining?


Das Wichtigste!!!!!!!!!



- Sicherer Stand.

- Antizipation dadurch schnelle, richtige Reaktion.

- Konditionelle Fähigkeiten.

- Erfahrung von körperlichem Widerstand.

- Situationsgerechte Abwehrtechniken realistisch und somit effektiv einsetzen.

- Stärkung des Verteidigungswillen, um die berüchtigte Angstlähmung zu überwinden, Selbstvertrauen beim eigenen Handeln.

- und zu guter Letzt ein angenehmes Körpergefühl; denn ein intensives Selbstverteidigungstraining ist auch immer ein intensives Fitnesstraining, das immer gut ist für Körper, Geist und Seele.

Sicherer Stand:


Ein sicherer Stand ist eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Verteidigung. Um stabil stehen zu können, sollte sich der Körperschwerpunkt über der eigenen Standfläche befinden. In der Biomechanik spricht man von einer indifferenten Gleichgewichtslage und einer stabilen Gleichgewichtslage.

Antizipation, dadurch schnelle und richtige Reaktion:


Durch ein regelmäßiges Training von Selbstverteidigungstechniken, entwickelt man eine höhere Antizipationsfähigkeit. Das bedeutet, dass man durch das ständige Üben Bewegungsmuster von Angriffssituationen speichert und diese für einen tatsächlichen Angriff nutzen kann. Dieses wird nach intensivem Üben zu einem gewissen Automatismus ausgebaut, über den man später nicht mehr nachdenkt, ähnlich wie beim Autofahren das Kuppeln und Schalten und zusätzliche Bremsen. Wer diese Stufe erreicht, wird schnell und richtig reagieren.

Konditionelle Fähigkeiten:


Durch ein Selbstverteidigungstraining werden gewisse konditionelle Fähigkeiten gefördert und gefordert. Hier insbesondere die koordinativen Fähigkeiten, durch ständiges Üben von Abwehrtechniken und Bewegungsstrukturen, die im Normal Alltag keine Anwendung finden. Die Schnelligkeitsfähigkeit sowie die Ausdauerfähigkeit werden durch das ständige Üben der eigentlichen Verteidigungstechniken verbessert

Erfahrung von körperlichem Widerstand:

Durch das ständige praxisnahe Üben mit verschiedenen Übungspartnern sowie das Erarbeiten von situationsnahen Rollenspielen, in denen sich die Angreifer auch zur Wehr setzen, bekommt der Übende immer mehr Erfahrung im Umgang mit körperlichem Widerstand.

Situationsgerechte Abwehrtechniken realistisch und somit effektiv einsetzen:


Durch das ständige Üben, werden immer wieder neue Situationen von Übergriffen im Training praktiziert. Hier sind die Übenden selber gefordert Situationen zu schildern und zu beschreiben. Für diese Situationen wird dann ein gemeinsamer Lösungsweg gesucht, der praxisnah umsetzbar ist. In der Selbstverteidigung spricht man von harten oder weichen Abwehrtechniken.



Harte Abwehrtechniken:
Hier werden Abwehrblöcke eingesetzt, die für den Verteidiger immer eine Gefahr von Verletzungen beinhalten. Der Verteidiger versucht bei diesen Techniken mit seinen Extremitäten (in der Regel die Unterarme oder Hände) das Angriffswerkzeug abrupt abzuwehren. Dabei handelt es sich meist um Angriffe mit Fäusten, Händen oder gar mit Füßen oder den Beinen. Es könnte sich dabei aber auch um Gegenstände wie Stöcke oder vergleichbare Angriffswerkzeuge handeln, die der Angreifer nutzt. Harte Abwehrtechniken sollten die letzte Möglichkeit der Abwehr sein, diese werden meist in Situationen eingesetzt in denen ein Ausweichen nicht mehr möglich ist oder die Raumsituation es erfordert.

Weiche bzw. ableitende Abwehrtechniken:


Hierbei versucht der Verteidiger das Angriffswerkzeug (siehe harte Abwehrtechniken) vom eigentlichen Angriffsweg abzuleiten oder sich durch geschickte Schrittbewegungen aus dem Gefahrenbereich zu entfernen. Diese Abwehrtechniken sind auf jeden Fall zu bevorzugen, da hier die Verletzungsgefahr für den Verteidiger, aber auch für den Angreifer am geringsten ist.

Stärkung des Verteidigungswillens:
Ein ständiges Üben fördert die Stärkung des Verteidigungswillens. Durch Üben werde ich sicherer und dadurch bedingt steigere ich das eigene Selbstbewusstsein. Versagungsängste verschwinden und damit auch die Angst etwas falsch zu machen. Der Verteidiger bekommt ein erhebliches Maß an Selbstvertrauen beim eigenen Handeln.

Angenehmes Körpergefühl:


Und zu guter Letzt bekommt man noch ein angenehmes Körpergefühl. Denn ein intensives Selbstverteidigungstraining ist auch immer ein intensives Fitnesstraining, dass immer gut ist für Körper, Geist und Seele.

Wer unterrichtet?


Mein Name ist Jürgen Kraß-Kuth, ich betreibe seit 1979 Taekwondo und begann 1985 mit meiner Tätigkeit als Taekwondo Trainer. Neben dem Taekwondo übte ich noch andere Kampfkünste wie Ju-Jutsu, Aikido, und Judo aus. Ein paar Jahre später begann ich neben dem Taekwondo Training, noch mit einem intensiven Hapkido Training. Durch die Erfahrung in verschiedenen Kampfkunststilen bin ich in der Lage, die für einzelne Berufsgruppen geeigneten Techniken so auszuwählen, dass nach mehreren Trainingseinheiten schon eine gewisse Sicherheit in der Ausführung der Techniken entsteht, jedoch sollten diese Techniken eine gewisse Regelmäßigkeit in der Übung erfahren, damit sie in der Ausführung immer sicherer werden. Ich bin Inhaber des 7. Dan Taekwondo sowie Inhaber des 4. Dan Hapkido und damit im Rang eines Großmeisters. Durch meine ständige persönliche Aus,- und Weiterbildung als Trainer habe ich im März 2000 meine Prüfung zum “Staatlich geprüfter Trainer“ und “Diplom Trainer des DOSB“ (Deutscher Olympischer Sportbund) an der Trainerakademie in Kölnabgelegt. Schon über zwei Jahrzehnte bin ich als Referent in der Trainer Aus- und Weiterbildung auf Landes- und Bundesebene der Nordrhein Westfälischen Taekwondo Union sowie Deutsche Taekwondo Union tätig. Von Mai 2005 bis Anfang 2013 übte ich zusätzlich die Tätigkeit des Breitensportreferent der Nordrhein Westfälischen Taekwondo Union e.V. aus. Seit 2006 bin ich Mitglied des Deutschen Hapkido Demo Team, mit dem ich 2007 in der Mannschaftswertung in Korea die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft im Hapkido errang. Diesen Erfolg konnte das Team 2010 in Amerika wiederholen, jedoch wurde ich zusätzlich mit meinem Schüler noch Vizeweltmeister in der Disziplin „angewandte Selbstverteidigung“. 2013 errang das Team in Korea seinen bis jetzt größten Erfolg mit der Goldmedaille. Ich führe in Düren erfolgreich eine Privatschule für Taekwondo und Hapkido, in der ich auch mit verschiedenen pädagogischen Einrichtungen sowie Pflegeeinrichtungen Seminare und Trainings im Bereich Gewaltprävention und Selbstbehauptung/Deeskalation durchführe.

Berufliche Erfahrungswerte:


Durch meinen Beruf als “Staatlich anerkannter Erzieher“ war ich von Januar 2004 bis Juli 2007 als Gruppenleiter in einer Hortgruppe tätig. Durch das schwierige Klientel, das ich dort zu betreuen hatte, musste ich auch hier bei den Kindern, wie auch bei den Eltern, oft deeskalierende Gespräche führen. Von August 2007 bis Juni 2010 war ich dann für den Aufbau, Gestaltung und Führung einer Gruppe als Leiter des Systems offener Ganztag in einer Grundschule mit sehr hohem Migrationshintergrund tätig und verantwortlich. Auch hier herrschten die gleichen Bedingungen wie im Hort. Durch diese Tätigkeit ist mir der Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit hohen Aggressionen und Gewaltbereitschaft nicht fremd. Auch in diesen Bereichen habe ich schon etliche Kurse von “Selbstbehauptung“ und “Deeskalation“ durchgeführt. Von Juli 2010 bis Dezember 2015 war ich Mitarbeiter einer Ordnungsbehörde. Zu meinen Aufgaben gehörte unter anderem die zwangsweise Zuführung von Schulverweigerern, sowie Maßnahmen nach dem Psych KG (Psychisch Kranken Gesetz) durchzusetzen. Diese Maßnahmen müssen auch oft unter unmittelbaren Zwang durchgeführt werden. Durch diese Tätigkeiten konnte ich erhebliche praktische Erfahrungen und auch den Umgang mit psychisch kranken Menschen sammeln.











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